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Reisen- vom Fuße zum Luxus

Heute kann man reisen mit dem Flugzeug, Auto, Schiff, Fahrrad, per Bahn, oder ganz einfach zu Fuß. Jedoch hat sich im Laufe der Jahrhunderte vieles extrem geändert. Die Geschwindigkeit, der Komfort und auch die Gründe beim Reisen sind heute völlig anders, wie vor vielen hundert Jahren.

 

Die Menschen waren schon immer ein reisendes Volk, jedoch waren es anfangs ehr lebensnotwendige Gründe wie die Suche nach Nahrungsplätzen, Wasserstellen oder das Ausweichen nach naturbedingten Veränderungen, die Menschen zu Reisenden werden ließen. Zu dieser Zeit war ein Ortswechsel nur zu Fuß möglich. Diese Reiseart zog sich über die Römerzeit bis hin ins Mittelalter.
Die alten Römer waren mit dem Ausbau von Straßen recht fortschrittlich. Nach dem Fall des römischen Reichs fielen allerdings auch die Straßen.Das Reisen war im Mittelalter sehr beschwerlich und mühsam. 
Kaufleute im Mittelalter

 

Überwiegend waren Kaufleute, Pilger oder Soldaten/ Ritter unterwegs. Wohlhabende und Mächtige reisten hoch zu Ross. Frauen (verreisten, abgesehen von adligen Damen, nur sehr selten) und Kranke, wenn diese überhaupt eine Reise antraten, wie auch gefesselte Verbrecher, wurden auf zwei- oder vierrädrigen, ungefederten Gefährten befördert. Anspruchslose Reisende waren dankbar, wenn sie ein Stück des Weges auf das Tier eines Viehhändlers oder den Karren eines Fuhrmannes steigen durften.

Die größte Hürde bei jeder Reise war die Natur selbst. Man durfte unterwegs nie die Orientierung verlieren, sonst wäre man in einer unbekannten Gegend, in der es keine Wegweiser und nur schlechte Straßen gab, verloren gewesen - denn zu dieser Zeit war an ein Navi oder Google -Maps noch lange nicht zu denken. Hauptverkehrswege waren die Königswege, die zum Beispiel die Residenzen Hamburg, Kiel und Flensburg miteinander verbanden. Trotz dessen waren dies meist holprige Wald- und Wiesenwege, auf denen die Reisenden bei Schnee und Regen, im Matsch versanken. Dazu kam, dass unterwegs überall Gefahren lauerten. Es gab Wegelagerer und Raubritter, die zum Beispiel Kaufleute überfielen. Auch wilde Tiere wie Wölfe und Bären, die für den Reisenden zu einer tödlichen Gefahr werden konnten, lebten in den Wäldern. Insofern war es durchaus üblich, dass man vor dem Beginn einer Reise sein Testament machte. Allein Herbergen boten dem Reisenden ein bisschen Sicherheit auf seinem Weg. Auch war die Gastfreundschaft zu dieser Zeit sehr viel größer. Fremde nahm man gerne auf und bewirtete sie. Eine Reise im Mittelalter dauerte sehr viel länger als heute.

 

18. Jahrhundert: Bildungsreisen

Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde das Reisen etwas Komfortabler und es wurde Mode, Bildungsreisen zu unternehmen. Viele Adelige und vornehme Reiche entdeckten die Lust am Reisen. Es waren vor allem Engländer, die sich aufmachten, die Kultur und Kunst des europäischen Festlandes zu entdecken. Hierfür nutzen sie die Dampfschiffe oder die Pferdekutschen. Häufig schickten sie auch ihre Kinder auf eine so genannte Grand Tour - eine Bildungsreise, quer durch Europa. Weniger Betuchte reisten im 18. Jahrhundert sehr viel spartanischer, entweder zu Fuß oder wer es sich leisten konnte mit dem Pferdefuhrwerk.

 

19. Jahrhundert: Luxusreisen mit Geschwindigkeit

Im 19. Jahrhundert beginnt in Europa die Epoche der Geschwindigkeit durch die Schnellpostkutsche. 1821 ist eine „Diligence“, wie diese schnellen Gefährten nach ihrem französischen Vorbild benannt wurden, im deutschen Raum zuerst in Preußen im Einsatz. Die neuen "Geschwind-Postkutschen" sind wahre Wunderwerke der Technik und gehörte um 1900 zum Alltag. Der Wagen sitzt auf mehreren Stahldruckfedern, die die harten Stöße dämpfen. Die Abteile sind elegant und komfortabel eingerichtet. Auf neu angelegten Kunststraßen, wie gepflasterte Landstraßen damals genannt werden, schweben die Reisenden nun "sanft dahin". Am 1. Juli 1841 endlich auch im Raum Hamburg und Lübeck - Eine wahre Revolution: Zwar verkehrte schon zuvor an drei Tagen in der Woche ein offener Wagen mit Paketen und Reisenden zwischen den Hansestädten, jedoch waren die Touren in der einfachen, ungefederten Kutsche äußerst unbequem. Auf den unbefestigten Straßen kam sie nur langsam voran. Mindestens zwölf Stunden dauerte die Fahrt, eine verlässliche Ankunftszeit gab es nicht. Mit der neuen Schnellpostkutsche sind es nur noch sechs Stunden und 45 Minuten. Postkutsche Coupé-Landauer, Wien 1894
Dr. Bernd Gross, Coupe-Landauer 1894, CC BY-SA 4.0

 

Im letzten Drittel des Jahrhunderts verdrängt dann die Eisenbahn die Schnellpostkutschen zwischen den Metropolen. In Hamburg startet die Diligence nach Lübeck am 31. Juli 1865 zum letzten Mal. Denn die Dampflok braucht jetzt nur noch anderthalb Stunden von der Alster an die Trave. Die Geschwindigkeit vervierfacht sich, und mit ihr die Mobilität von Menschen, Nachrichten und Waren. Postkutschen fahren zwar vereinzelt noch bis in die 1930er-Jahre von Dorf zu Dorf unterwegs, aber die weitere Beschleunigung des Lebens ist nicht mehr aufzuhalten. So war für einige gutbetuchte ein Muss, mit dem Orient- Express nach Istanbul zu reisen und dort neue Kulturen zu erleben.

 

20. Jahrhundert: Reisen für jedermann

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbrachte das wohlhabende Bürgertum bereits ein bis zwei Wochen in der sogenannten Sommerfrische. Zwischen den zwei Weltkriegen waren bevorzugte Reiseziele der Deutschen, die mondänen Seebäder an Nor- und Ostsee sowie das deutsche Mittelgebirge. Da die goldenen 20er Jahre einen Aufschwung brachten, eroberten zunehmend Kraftwagen und Motorräder die Straßen, welche zu dieser Zeit, für die Jenigen die es leisten konnten, ein beleibtes Fortbewegungsmittel war. Auch Omnibusse und die Bahn waren weiterhin beliebte Reisefahrzeuge.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war an Reisen kaum zu denken gewesen. Deutschland lag in Trümmern, die Menschen waren damit beschäftigt, sich eine Existenz aufzubauen. Es fehlte Zeit, Geld und innere Bereitschaft, zu genießen. Nur einige Kinder fuhren in den Sommerferien zu Verwandten und Freunden aufs Land. Da zu dieser Zeit Autos oder ähnliches kaum oder ehr gar nicht im Besitz von Otto- Normalverbrauchern war, wurde die Reise zu Tante Gretchen aufs Land mit dem Pferdefuhrwerk oder sogar mit dem Fahrrad angetreten.

 

Ab den 50er-Jahren

Ab 50er Jahren ging es langsam aufwärts, jedoch verreiste nur etwa jeder fünfte Urlauber mit dem eigenen Auto, alle anderen machten sich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Bahn (dritte Klasse) auf zur Erholung: an die Nord- und Ostsee, in den Schwarzwald und die bayerischen Berge. Oft nur eine Woche, übernachtet wurde in Zelten oder in Jugendherbergen. Der Urlaub diente der Erholung, schließlich arbeitete man noch sechs Tage die Woche. Auslandsreisen mit einem Hotelaufenthalt können sich in den 50er nur sehr wenige leisten, dadurch wird Camping zur heiß geliebten Alternative! Man zog mit dem Zelt oder wer konnte mit dem Wohnwagen los. Besonders in Italien wurden die Campingplätze unter den Deutschen sehr beliebt. Weitere Favoriten waren Bungalows in Feriendörfer. Da passte auch eine größere Familie rein. Ein weiterer Vorteil: Selber kochen war günstiger als essen gehen.

1960 gab es 13 Millionen Urlauber. Davon reisten 53 Prozent mit der Bahn. In der Ferienzeit wurden 1.400 Sonderzüge eingesetzt, um die Urlauber an ihren Bestimmungsort zu bringen. 20 Prozent verreisten mit dem Bus, und 1960 begaben sich immerhin 21 Prozent mit dem Auto auf in die Ferien. Nur ein bis zwei Schiffs- oder Flugreisen wurden gebucht. Das Fliegen war noch viel zu teuer. Außerdem hatten viele Angst vor dem Fliegen. Auch Schiffsreisen waren reiner Luxus.

 

1970er-Jahre- Durchbruch der Pauschalreisen

In den Siebzigern etablierte sich eine deutsche Spezialität: die Pauschalreise. Der Flugverkehr wurde ausgebaut. Die Bundesbürger fuhren in andere Urlaubsländer, Spanien löste Italien als Traumziel ab: Mallorca, die Costa Brava mit ihren Hotelburgen aus Beton. Im Laufe der Zeit wur-den die Ziele zunehmend exotischer. Es wurde eine Frage des Prestiges, sich eine Fernreise nach Thailand oder auf die Malediven zu leisten. Im Osten Deutschlands konnten die Menschen von Mallorca oder noch weiteren Reisezielen nur träumen. Gezwungenermaßen verreisten die meisten Ost-Deutsch- Bürger zwischen der Ostsee und dem Thüringer Wald. Und von Luxus auf ihren Rei-sen – keine Spur. Selbst Campingplätze waren rar. Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch: das Dachzelt für den Trabant, wurde in der DDR zum Renner.

 

Ab Ende der 80er- Jahre

Als 1989 die Mauer fiel, schwappte eine neue Reisewelle über die ehemalige Grenze. Viele Ost-deutsche erkundeten den Westen, viele Westdeutsche den Osten. Zum Buchen einer Reise ging man ins Reisebüro oder man fuhr auf gut Glück ins unbekannte Land und klopfte an den Türen, wenn man an den Häusern ein kleines Schildchen „Pension“ sah. Viele Reiseziele steuerte man auf Empfehlung aus der Bekanntschaft an. Es war bei allen Reisezielen, ganz gleich wie man dort hin-kam, ein wenig Abenteuer dabei, denn es gab keine Reszissionen oder Bilder welche man sich vorher im Internet anschauen konnte…

 

…und heute???

Auf eine Sache können wir uns einigen: Reisen war noch nie so schnell, günstig, sicher und komfortabel wie heute. Viele moderne Vorzüge halten wir für selbstverständlich, wie innerhalb von 6 Stunden mit dem ICE ohne Umstieg von Hamburg nach München reisen zu können. Oder mit dem Flugzeug schnell und einfach durch die Weltgeschichte zu jetten, wobei wir vorher im Internet schon alles erkunden und erlesen können. Trotz dieser Vorzüge sollten wir etwas geduldiger die Reisen antreten und mehr Ruhr in unseren Reisen fließen lassen.

 

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